Fragt man Schülerinnen und Schüler beim Kennenlernen, wie sie den Schulwechsel erleben, sagen die meisten: Sie freuen sich auf die neue Schule, aber sie haben auch Sorge, die bekannte Schule, die Freunde, die LehrerInnen zu verlassen. Dieses Gefühl begleitet Kinder und Eltern. Beide Gruppen haben sich in den vier Jahren an Personen und Strukturen gewöhnt. Sie fühlen sich sicher in den gefestigten Strukturen und Beziehungen, sie sind aufgehoben im Klassenverbund und haben enge emotionale Beziehungen zu den Klassenleitungen aufgebaut.
Wenn der Schulwechsel näher kommt, nimmt das Gefühl der Ungewissheit und einer großen Veränderung zu. Das hat auch seinen sachlichen Grund. Der Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule ist von vielen nachweislichen Veränderungen geprägt: An der weiterführenden Schule gibt es zum Beispiel mehr Fachlehrer und mehr Fächer als in der Grundschule. Meist sind die Grundschulen als Schulsysteme auch deutlich kleiner als die weiterführenden Schulen. Am Ende der Grundschulzeit sind die 4. Klässler die Ältesten, in der 5. Klasse sind sie die Kleinsten und müssen sich neu in die große Schule eingewöhnen und vieles andere mehr. Die Einschulung in die 5. Klasse wird nicht umsonst als zweiter Schulanfang bezeichnet.
Unser Anspruch als Stadtteilschule ist es, diesen Übergang für Eltern und Kinder machbar zu gestalten. Wir sehen es als unsere Pflicht neben der Orientierung auch die (Selbst-)Sicherheit als das pädagogisch höchstes Ziel an den Anfang unserer Arbeit in Jahrgang 5 zu stellen.
Sicherheit äußerst sich dabei auf mehreren Ebenen: Das Kind fühlt sich in den Strukturen sicher, es erlebt verlässliche Abläufe und Beziehungen in den Klassen, mit den Klassenlehrern.Es erfährt die Sicherheit, angenommen zu sein, auch mit den Schwächen. Das Kind wird sich der eigenen Stärken bewusst und findet einen sicheren Platz in der Klassengemeinschaft, die nach und nach zu einer Lerngemeinschaft wird.
Orientierung und Sicherheit bilden das Fundament dafür, die Leistungsfähigkeit voll entfalten zu können. Diese beiden Aspekte gehen durch den Schulwechsel zunächst verloren und müssen schnell wieder aufgebaut werden. Nach mehreren Jahren intensiver Arbeit an dem Thema „Übergang“ haben wir ein Konzept entwickelt, das diese Ziele maßgeblich unterstützt. Weitere Informationen zu unserem Übergangskonzept finden Sie auf den folgenden Seiten. Detailliertere Maßnahmen erfahren Sie zudem beim Informationsabend oder beim Tag der offenen Schule.